„Gute Weichgewebssituation ist das A und O“

Frankfurter DGZÄ-Stammtisch zu Periimplantitis und Intraoralscan

Innovative Techniken und Therapien standen am 8. Juni im Fokus des 3. Frankfurter Stammtisches der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Zahnmedizin (DGÄZ). Rund 60 Zahnärzte nutzten die Gelegenheit zum Fachaustausch im Ratskeller. Renommierte Experten stellten Trends in der Periimplantitistherapie und der digitalen Abformung vor. Viele Gäste erprobten den Intraoralscanner cara TRIOS, informierten sich am Heraeus Stand aber auch über die neuen Arzneimittel Ligosan® Slow Release zur unterstützenden Therapie bei chronischer und aggressiver Parodontitis und SOPIRA® Citocartin, ein Lokalanästhetikum mit den Wirkstoffen Articain und Adrenalin.

„Ich freue mich, dass unser dritter Stammtisch in Frankfurt so gut besucht ist“, begrüßte DGÄZ-Präsident Prof. Dr. Dr. Robert Sader die Gäste im Gewölbe des Ratskellers. „Wir wollen mit dieser Reihe den Erfahrungsaustausch im persönlichen Kreis vor Ort fördern.“ Ein zentrales Anliegen der DGÄZ sei es, die Mitglieder auf dem aktuellen Stand zu halten. Das zeigte auch das vielfältige Programm für die kommenden Monate. Beim Stammtisch referierten Priv.-Doz. Dr. Dr. Ralf Smeets und Prof. Dr. Joachim Tinschert praxisnah über die Möglichkeiten, die neue Arzneimittel und digitale Technologien in der Zahnmedizin bieten.

Periimplantitis richtig behandeln

„Der Tsunami der Periimplantitis bricht zunehmend über uns herein. Was hilft jetzt wirklich?“, fragte Sader. Priv.-Doz. Dr. Dr. Ralf Smeets von der Universität Hamburg gab einen Überblick über neue mechanische und pharmakologische Therapieansätze und Tipps für den Praxisalltag. „Ziel bei der Implantation muss es sein, eine stabile Einheit zu schaffen. Dazu müssen wir gewisse Regeln einhalten“, so Smeets. Wichtigste Voraussetzung sei eine gute Weichgewebssituation. „Sie würden ja auch kein rostiges Auto lackieren, oder?“ Ein weiterer wichtiger Faktor sei die Okklusion. Der Referent plädierte für eine gemeinsame Planung mit dem Zahntechniker. Auch das Implantatmaterial und -design beeinflussen den Behandlungserfolg. Zirkonoxid ist mit seiner glatten Oberfläche besonders plaqueresistent, es osseointegriert allerdings nicht so gut wie Titan. Ein Risiko sei der Spalt zwischen Implantat und Abutment: „Je mehr Bewegung dieser hat, desto stärker lagern sich dort Bakterien ab.“ In dem Punkt seien einteilige Abutments den zweiteiligen überlegen.

Keime gezielt lokal bekämpfen

Eine zentrale Herausforderung sah Smeets in der Vielzahl der Keimarten im Biofilm. Moderne Diagnostikmethoden böten die Chance, individuell und gezielt zu therapieren. Bei systemischen Antibiotika empfahl Smeets die Wirkstoffmenge statt einer „Bombe“ auf viele Dosen zu verteilen, um Magenprobleme zu vermeiden. „Bei lokalen Antibiotika ist das nicht das Problem“, so Smeets. Herausforderungen seien hier die Darreichung und die zuverlässige Wirkstoffabgabe. Abschließend riet Smeets, stets umfassend über Behandlungsrisiken und -optionen aufzuklären. Die Erwartungshaltung der Patienten dürfe nicht zu hoch geschraubt werden. Er ermutigte die Gäste, sich laufend fortzubilden: „Die beste Reklame ist ein informierter Zahnarzt, der alle Alternativen kennt.“

 

Digital abformen – schnell, präzise, puderfrei

Prof. Dr. Joachim Tinschert, Dozent an der RWTH Aachen, erläuterte anschließend, welche Chancen die digitale Abformung in der Praxis bietet. „Der Intraoralscan macht die Erfassung effizienter und komfortabler“, so der praktizierende Zahnarzt. Neue Scansysteme mit konfokaler Messung wie der cara TRIOS von Heraeus erfassten die Mundsituation ganz ohne Puder hochpräzise. In einigen Fällen sei die konventionelle Abformung jedoch noch unverzichtbar, so Tinschert, zum Beispiel bei sehr tiefen Präparationen.

Hohes Interesse an Arzneimitteln und Materialien von Heraeus

Im Anschluss an die Vorträge nutzten die Gäste die Gelegenheit, sich am Heraeus Stand persönlich von den Vorteilen des neuen Lokalantibiotikums Ligosan Slow Release zur unterstützenden Therapie bei chronischer und aggressiver Parodontitis und weiterer Heraeus Produkte zu überzeugen. „Heraeus stellt auch Medikamente für Zahnärzte her?“, wunderten sich einige. Mit Ligosan Slow Release und dem Lokalanästhetikum SOPIRA Citocartin war Heraeus auf der Internationalen Dentalschau im März in das Feld Dental Pharma eingestiegen. Beide Medikamente stießen bei den Stammtischbesuchern auf äußerst positive Resonanz.

„Mit Doxycyclin habe ich schon früher gute Erfahrungen gesammelt. Die Darreichungsform hatte ihre Tücken, aber dieses neue feste Gel bleibt sehr gut und sogar länger als 14 Tage in der Tasche“, berichtete ein Zahnarzt. Priv.-Doz. Dr. Dr. Ralf Smeets lobte die komfortable Handhabung von Ligosan Slow Release: „Was mich als Chemiker fasziniert: Das Doxycyclin wird über zwölf Tage freigesetzt.“ Ein Kollege erklärte zu Lokalanästhetika: „Articain ist der Goldstandard. Das bietet Heraeus mit SOPIRA jetzt auch an? Da haben die Hoechster aber mächtig Konkurrenz bekommen.“ Das Universalkomposit Venus Diamond von Heraeus wurde begeistert getestet. Viele probierten sich auch einmal selbst am Intraoralscanner cara TRIOS aus.

„Gelungene Veranstaltung“, „toller Rahmen“ und „ein Feuerwerk an aktuellen Informationen“ zeigten sich die Besucher begeistert. Auch Heraeus Mitarbeiter Udo Friese wertete die Veranstaltung als Erfolg: „Der lebendige Austausch heute Abend entspricht ganz dem Motto von Heraeus Dental Science: Experts in Dialogue.“

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